Starkregenereignisse in den Sommermonaten – Rückstausicherungen besonders wichtig!

Nach internationalen Forschungen führt der Klimawandel dazu, dass Niederschläge künftig stärker und häufiger werden – wie auch in unserer Region. Im Verbandsgebiet besteht ein Trennsystem. Nur Schmutzwasser darf in unsere Kanäle eingeleitet werden. Oberflächenwasser und somit Regenwasser muss getrennt abgeleitet oder versickert werden. Jedoch kommt bei Starkregenereignisse auch vermehrt Regenwasser (Fremdwasser) über die Kanaldeckel in unseren Schmutzwasserkanal, das punktuell zu einer schnellen Überlastung des Kanalsystems führt.

Der Abwasserzweckverband Unterschleißheim, Eching und Neufahrn unternimmt einiges, um den sintflutartigen Wassermassen Herr zu werden. Dazu gehört ein Starkregenkonzept, das auf der Kläranlage Grüneck, Außenpumpstationen und zukünftig auch in Hauptsammelkanälen Anwendung findet. So schaltet ab einer gewissen Vorstauhöhe im Zulauf der KA Grüneck das Prozessleitsystem automatisch in den Starkregenmodus um. Hierbei ist das Ziel, die nach Bescheid definierten max. Trockenwetterabfluss (Qt) von 491 l/s (1.768 m³/h) hydraulisch durch die Kläranlage fahren zu können. Damit wird versucht, die anstehenden Wassermengen im Kanal bestmöglich zu bedienen. Im Kanalnetz werden Schaltzeiten von Pumpstationen optimiert, damit Rückstauvolumen von Sammelkanälen ausgenutzt werden können. Außerdem ist in der Planung, die beiden Hauptsammler durch intelligente Starkregenverteilung besser auszunutzen und die schlagartigen Wassermengen zu entzerren. Auch werden vermehrt Kanaldeckel abgedichtet, bei denen größere Mengen Regenwasser eintreten, jedoch kann dies nicht überall erfolgen, da eine Entgasung des Kanals gewährleistet sein muss.

Aber auch diese vorhandenen und künftig zusätzlichen Maßnahmen werden keine 100%-ige Sicherheit bieten können. Jedes Regenereignis, welches mehr Wasser vom Himmel lässt, wird zwangsläufig zu Überflutungen sowie zu Kanalrückstau und damit auch zu Schäden führen. Es ist somit für jeden Grundstückseigentümer ein Gebot der Zeit, sich auf die Veränderungen in Folge des Klimawandels aktiv einzustellen und sein Hab und Gut vor solchen Schäden zu schützen.

  • Bei plötzlichem Starkregen droht Kellerräumen und UG-Wohnungen die äußerst schadensträchtige Überflutung aus dem Abwasserkanal! Mit einer (auch nachträglich einbaubaren) Rückstausicherung lässt sich das Schlimmste vermeiden.
  • Halten Sie Ihre Gullideckel (Oberflächenentwässerung) sauber und entleeren Sie diese regelmäßig, damit im Starkregenfall das Wasser zumindest zum Teil abfließen kann. Hier sind auch die Kommunen angehalten, bestmögliche Oberflächenentwässerung zu gewährleisten.
  • Identifizieren Sie mögliche Eindringpunkte in Ihrem Gebäude, z.B. druckwasserdichte Türen und Fenster nachrüsten, druckwasserdichte Wanddurchführungen für Ver- und Entsorgeleitungen.
  • Reinigen Sie Ihre Dachrinnen und Regenabläufe regelmäßig.
  • Überprüfen Sie Ihre Sickerschächte (Beschaffenheit, Versickerung).

Mehr Informationen, wie Sie sich schützen können, finden Sie hier!

Trennsystem

Bitte beachten Sie, dass Regenwasser (Niederschlagswasser) bzw. Oberflächenwasser nicht in den Schmutzwasserkanal eingeleitet werden darf! Dies würde die Problematik noch verschärfen.

Beim Trennsystem werden Schmutz- und Regenwasser in getrennten Kanälen abgeführt. Das Schmutzwasser gelangt zur Kläranlage während das Regenwasser zum nächsten Gewässer oder zu einer Versickerungsanlage abgeleitet wird.

Welche Behörde ist zuständig?

  1. Zuständig für die öffentliche Oberflächenentwässerung sind die jeweiligen Kommunen selbst.
  2. Der Abwasserzweckverband ist ausschließlich für die Ableitung von anfallenden Schmutzwasser zuständig.