Unsere Chronik
Der Norden Münchens mit den Zentren Unterschleißheim, Eching und Neufahrn erfuhr Ende der 60er Jahre eine sprunghafte industrielle und damit verbundene bauliche Entwicklung. Voraussetzung für diese Entwicklung war in diesen bisher bäuerlichen Gemeinden eine entsprechende Infrastruktur unter der Prämisse des modernen Umweltschutzes.
Am 26. August 1961
konstituierte sich der Abwasserzweckverband mit dem Ziel, eine moderne Kanalisation in den Verbandsgemeinden sowie ein gemeinsames Klärwerk nach dem jeweiligen Stand der Technik zu planen, zu errichten und zu betreiben.
1966 – 1970 wurde das Klärwerk nach dem damaligen Kenntnisstand für 30.000 Einwohnerwerte (EW) errichtet. Diese Anlage bestand aus Zulaufpumpwerk, Rechenanlage, Vorklärbecken, einem biologischen Teil mit zwei Nachklärbecken, einem Faulbehälter und einer Energiestation zur Verwertung der anfallenden Klärgase.
Befliegung 1975, 100.000 EW
1972 bis 1974 musste diese bestehende Kläranlage in ihrer Leistung den aus dem Verbandsgebiet anfallenden Abwassermengen (mit hohen Industrieanteilen) angepasst werden, wobei nunmehr die Leistungs-Kapazität mit 100000 Einwohner und Einwohnergleichwerten ausreichend ausgelegt wurde. Von den vorhandenen Anlagenteilen wurden die Faulbehälteranlage und die Energiestation weiter verwendet. Die Anlagenteile der Vorklärung und Biologie wurden für spätere Verwendungszwecke stillgelegt.
Die neuen Anlagenteile umfassten nach dem damaligen Stand der Technik ein neues Zulaufpumpwerk als Schneckenpumpwerk, eine Rechenanlage (Greiferrechen), einen belüfteten Sandfang, ein kreisrundes Vorklärbecken, eine mit weiterentwickelten Pasveerbürsten ausgerüstete Biologie, 2 Nachklärbecken mit Rücklaufschlammpumpwerk, einen neuen beheizten Faulbehälter mit Klärgasgewinnung, einen Schlammspeicher und ein Betriebsgebäude.
Befliegung 1990, 100.000 EW
1985 bis 1990 Der AZV leistet seinen Umwelt-Obulus durch weitgehende Entfernung der Stickstoffanteile und der Phosphate, mit dem die Isar belastet wurde. Dazu wurde die Nitrifikationsstufe mit 4 Tropfkörpern erweitert. Zusätzlich wurden 2 Nachklärbecken errichtet.
Die Wasserführung lässt in der Isar Kiesbänke und Gumpen (Untiefen) entstehen. Damit infolge der Abwassereinleitung am linken Flussufer keine Sauerstoffzehrung mit ungünstigen Folgen auf den Fischbestand eintreten kann, musste der AZV in der Folge eine Isargrundschwelle errichten, durch deren Hohlkörper das Abwasser fließt und wo durch Austrittsschlitze der Kläranlagenablauf auf die gesamte Flussbreite verteilt wird.
Befliegung 2001, 120.000 EW
1999 bis 2001 Erweiterung der Kläranlage auf 120.000 EW und Ausbau für Stickstoffelimination. Bereits bei Inbetriebnahme der Erweiterung im Jahre 1990 war klar, dass in absehbarer Zeit ein weiterer Ausbau der Kläranlage notwendig werden würde. Für das Ausbauziel „Stickstoffelimination“ wurde eine Biofiltrationsanlage errichtet, die den beiden biologischen Stufen und der Phosphatfällung nachgeschaltet ist. Außerdem wurde das Betriebsgebäude (PLT-Schaltwarte, Sanitärräume, Elektrowerkstatt, Aufenthaltsräume usw.) umgebaut.
2005, UV Desinfektionsanlage
2004 bis 2005 Neubau einer Abwasserdesinfektion. Die Isar wird im Sommer von vielen Bürgern der anliegenden Städte und Gemeinden zum Baden genutzt. Aus diesem Grund hat der Freistaat Bayern ein Sonderprogramm ins Leben gerufen, mit dem Ziel, alle Kläranlagen an der Isar zwischen dem Sylvensteinspeicher und Moosburg mit einer Abwasser-Desinfektionsanlage nachzurüsten.
Befliegung 2012, 160.000 EW
2009 bis 2012 Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage. Mit dieser Ausbaustufe wurde die Kläranlage um weitere 40.000 EW auf eine Kapazität von 160.000 EW erweitert. Die Kläranlage ist jetzt für einen Abwasserzufluss bei Trockenwetter von täglich 28.000 m³ ausgelegt.
2011 feierte der Abwasserzweckverband sein 50-jähriges Bestehen.
2015, solare Klärschlammtrocknung
2015 Die errichtete solare Klärschlammtrocknungsanlage ist auf die Trocknung der Hälfte der derezit anfallenden Klärschlammmenge ausgelegt.
Weitere Informationen finden Sie unter weitere Anlagenteile.
Befliegung 2016, 160.000 EW
2016 Befliegung der Kläranlage Grüneck. Neu zu sehen ist die solare Klärschlammtrocknung (oben links).
2018, Ethanol Dosierstation
2018 Nachdem der Betrieb der bestehenden Ethanol-Dosierstation nicht mehr zulässig war, hat sich der AZV für die Ertüchtigung der Tankanlage und Neubau der Dosierstation entschieden. Damit werden die Sicherheitsanforderungen von staatlich anerkannten Prüfstellen wieder zuverlässig eingehalten.
2019, Neubau Gasbehälter 2000 m³
2019 wurde ein neuer Niederdruckgasbehälter mit 2000 m³ Volumen errichtet. Damit ist es länger möglich erzeugtes Gas zu speichern, dass dann verbraucht werden kann, wenn elektrische und thermische Energie benötigt wird.
2019, Neubau PV-Anlage 99 kWp
2019 Damit der netzseitige Strombedarf bestmöglich reduziert werden kann, wurde auf der Kläranlage Grüneck eine 99 kWp PV-Anlage errichtet.
2021 feierte der Abwasserzweckverband sein 60-jähriges Bestehen.